AKTF-Jahrestagung 2023 in Saarbrücken

Übergänge im Tourismus – analysieren und gestalten

Hybride Jahrestagung des AK an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar) vom 14. bis 16. Juni 2023

Übergänge im Tourismus sind allgegenwärtig: Auf Reisen verlassen Menschen ihre gewöhnlichen Aufenthaltsorte, um sich vorübergehend an anderen Orten aufzuhalten. Auf der Suche nach Gegenalltag und Differenzerfahrung passieren sie räumliche, soziale, kulturelle und landschaftliche Grenzen und durchlaufen verschiedene Phasen der Customer Journey.

Die Betriebe entlang der touristischen Leistungskette stehen vor der Herausforderung, möglichst reibungslose Übergänge zwischen den ineinandergreifenden Prozessen der Servicekette zu garantieren. Produkte sowie Destinationen durchlaufen verschiedene Phasen des Produkt-Lebenszyklus und stehen spätestens an deren Übergängen vor der Frage, wie diese zu gestalten sind. Seitens der Nachfragenden führen Übergänge in den Lebensphasen zu Änderungen des Anspruchs- und Reiseverhaltens und erfordern entsprechende Reaktionen seitens der Anbietenden.

Die Digitale Transformation steht zudem für den Übergang von der analogen zur digitalen Welt mit sich ändernden Geschäftsmodellen und Prozessen. Zentrale Aufgaben hier sind die Gestaltung der technologischen Schnittstellen ebenso wie die Gestaltung des Übergangs von der Technik zum Menschen – und umgekehrt.

Aktuell sind der seitens der Arbeitgebenden beklagte Fachkräftemangel und selbstbewusste Forderungen nach Work-Life-Balance von Seiten der Nachwuchskräfte und Arbeitnehmenden deutliche Zeichen des Übergangs vom Anbieter- zum Nachfrager- (Arbeits-)Markt mit dementsprechenden Konsequenzen für beide Seiten.

Auf der Jahrestagung 2023 des AKTF werden im Rahmen eines attraktiven Tagungsprogramms die Möglichkeiten, Konzepte und Grenzen für die Analyse und Gestaltung der vielgestaltigen Übergänge im Tourismus aufgezeigt und diskutiert.

AKTF-Jahrestagung 2022 in St. Peter Ording

Massentourismus anders gedacht: nachhaltiger, gerechter, demokratischer und zukunftsfähiger?

Der Massentourismus ist ein Phänomen, welches durch die fordistisch standardisierte
Massenproduktion touristischer Leistungen, für die Verbraucher:innen kostengünstige Urlaubsreisen und für die Anbieter:innen eben jener, durch hohe Stückzahlen, Gewinne und Wettbewerbschancen ermöglicht. Gleichzeitig nutzt dieser die sozialen und naturräumlichen Ressourcen eines touristischen Raumes oftmals deutlich über Gebühr und gefährdet damit nicht nur seine ökologischen Grundlagen, sondern schwächt auch die Tourismusakzeptanz der Bewohner:innen in von diesem Phänomen betroffenen touristischen Räumen.

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AKTF-Jahrestagung 2021 in Berlin

„Tourismus in turbulenten Zeiten”

Jahrestagung des Arbeitskreises Tourismusforschung (AKTF) in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Tourismusforschung

Novotel Berlin am Tiergarten, Donnerstag 28. und Freitag 29. Oktober 2021

Hybrides Format der AKTF Jahrestagung 2021 in Berlin
Hybrides Format – auch mit teilweise zugeschalteten Referent:innen – war eine neue Erfahrung im AK Tourismusforschung

Nachdem die Jahrestagung 2020 Corona bedingt ausfallen musste, fand 2021 eine hybride Tagung statt. Damit konnte flexibel die Teilnahme sowohl in physischer Präsenz vor Ort als auch digital gewählt werden.

Der Tourismus befindet sich 2021 in einer nie da gewesenen globalen Krise. Zu bereits bestehenden Herausforderungen, wie dem Klimawandel, dem ungebremsten Wachstum und den damit einhergehenden Folgen des Phänomens Tourismus hat sich eine globale Pandemie gesellt, die teilweise zu einem weitest gehenden Erliegen der globalen Reisetätigkeit geführt hat. Diese Zäsur wurde im Rahmen der Jahrestagung des AKTF zu einer Bestandsaufnahme, wie auch zu einer Suche nach Perspektiven einer zukünftigen Entwicklung genutzt .

Tagungsprogramm

AKTF Jahrestagung 2020 in Eichstätt (coronabedingt abgesagt)

Internationale Konferenz zu gesellschaftlichen Naturverhältnissen und Tourismus

Der gesellschaftliche Umgang mit der Natur drückt momentan mit einer Wucht in die öffentliche Debatte wie schon seit vielen Jahren nicht mehr. Die teils hitzig geführten Diskussionen über einen angemessenen Umgang mit dem anthropogen verursachten Klimawandel, dem weltweiten Artensterben, dem Einsatz von Unkraut- und Insektenvernichtungsmitteln in der Landwirtschaft oder mit Fragen der Umweltgerechtigkeit veranschaulichen, dass unsere gegenwärtigen gesellschaftlichen Naturverhältnisse vor allem hinsichtlich ihrer mittel- bis langfristigen Konsequenzen kritisch hinterfragt werden müssen.

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AKTF-Jahrestagung 2019 in Freiburg

„Touristifizierung urbaner Räume“ – so lautete das Thema der  Jahrestagung  des Arbeitskreises im Jahr 2019, die in Kooperation mit dem AK Stadtzukünfte zwischen  22. und  24. Mai 2019 in Freiburg im Breisgau  ausgetragen wurde.

Eine zunehmende Bedeutung des Tourismus erfasst seit einigen Jahren zahlreiche Großstädte und wird dort in Zusammenhang mit der Transformation urbaner Räume wirksam. Während zunächst vorwiegend die innerstädtischen Bereiche von dieser Entwicklung betroffen waren, richtet sich die fortschreitende Touristifizierung nunmehr verstärkt auch auf Wohnquartiere abseits der klassischen touristischen Sehenswürdigkeiten. Dies führt zu vielfältigen neuen Erscheinungsformen des Tourismus, die in ihrer Summe als New Urban Tourism bezeichnet werden können. Ein infolge des ansteigenden Tourismusaufkommens erhöhter Nutzungsdruck wird indessen mit dem Schlagwortdes Overtourism in Verbindung gebracht. Für die lokale Bevölkerung und die Reisenden kann eine derart starke Touristifizierung mit erheblichen Belastungen verbundensein.

Die Frage, wie mit dem Tourismusaufkommen umzugehen ist, zählt zu den aktuellen Herausforderungen angesichts von urbanen Transformationsprozessen. Vor diesem Hintergrund laden der AK Tourismusforschung und der AK Stadtzukünfte zu einer gemeinsamen Tagung ein. Die Veranstaltung bot ein vielfältiges Programm attraktiver Beiträge aus der Stadt-und Tourismusforschung. Ergänzend zu den etwa 30 Fachvorträgen und einer Keynote-Lecture von Johannes Novy (University of Westminster) gab es ein Young-Tourism-Researchers-Forum mit einer Posterausstellung.

Tagungsprogramm

AKTF Jahrestagung 2018 München

in Kooperation mit der Südosteuropa-Gesellschaft

 International Conference on
Tourism and Transition

(Annual conference of the German Tourism Research Group)
Munich 17/18 of May 2018

Introduction
Tourism is a driver of a multitude of different economic, societal as well as environmental or spatial changes. At the same time tourism is of course being driven by a huge variety of other political, economic, technical and social processes. Right this multifaceted relation in-between the phenomena of „Tourism“ and „Transition“ is the core element of the upcoming conference.
The Conference on “Tourism and Transition” aims to address social as well as spatial processes manifested in today’s tourism development. As taking place in the heart of Europe, also a regional focus is set on European and more specific on the South-Eastern-European region while not excluding any other spatial contexts.
While providing a forum for the study of transition process as well as the study of tourism in general, the focus is set on the fields where tourism, social, spatial and transition studies blur.

PRESENTATIONS

Plenary session: The Role of Tourism in Transforming Southeast Europe

Tine Lehmann, (HTW-Berlin) : Transnational tourism in transition countries: Reflections on the Peaks of the Balkans Trail

Daniel Göler (University of Bamberg): Tourism and Transition in the Western Balkans – Albania as a laboratory for tourism development

Anna Farmaki (Cyprus University of Technology): Tourist-host encounters in post-conflict destinations

Panel discussion: Tourism transforming Southeast-Europe to the better?

Young Researchers Forum

Elisabeth Fischer (Ostfalia University of Applied Sciences, Salzgitter): Products in the Strategic Destination Management. Results of my Master’s thesis

Birgit Hafner (HOST University of Applied Sciences Stralsund): Open Innovation as a Strategy in Quality Management of Destination Management Organizations

Laurens Tetzlaff (HOST University of Applied Sciences Stralsund): Customer Feedback Sentiment Dictionary. Towards Automatic Assessment of Online Hotel Reviews

Line I Tourism views Transition (general track)

Werner Gronau (HOST University of Applied Sciences Stralsund): Spreading Tourism Antagonism and the myth of sustainable tourism

Stanislav Ivanov (Varna University of Management, Bulgaria): Ultimate transformation: How will automation technologies disrupt the tourism industry?

Craig Webster (Ball State University, USA): Halfway there: the transition from 1968 to 2068 in tourism and hospitality

Line II Tourism views Transition (South East Europe)

Eckehard Pistrick (Universität zu Köln): Immaterial Cultural Heritage: A Resource for Sustainable Tourisms? – Cultural Politics and Local Experiences with the UNESCO Status in Relation to Southeast European Musical Practices

Vivianne Rau & Laura Weihrauch (GIZ): Valuing Biodiversity Assets Through Ecotourism in South-East Europe

Line I: Tourism views Transition (general track)

Tim Harms & Julian Reif (IMT, FH Westküste): To be or not to be a Tourist? About the image of the tourist and its effects

Julia Peters & Elisabeth Mattner (Hochschule Kempten: Customer orientation in share tourism: Investigating transformations in peer behavior

Marius Mayer & Gabriel Gach (Universität Greifswald / Universität zu Köln): Determinants of cross-border tourism between Poland and Germany: The case of protected areas along the common border

Christine Bild, Laura Müller & Tatjana Thimm (HTWG Konstanz): Climate change in low mountain ranges: Chances and opportunities in Black Forest tourism, with special consideration of the role of renewable energies

Line II Tourism views Transition (South East Europe)

Frieder Voll & Jan Mosedale (HTW Chur, Switzerland): Political-Economic Transitions and their impacts on tourism in Svaneti, Georgia

Alice Wanner, Daniela Beck, Lydia Matiasch, Ulrike Pröbstl-Haider (University of Natural Resources and Life Sciences, Vienna): Stakeholder involvement – the stony way from ideas to strategies

Sanja Iguman (University of Bergamo, Italy): Importance of heritage interpretation for the cities in transition with layered identity: The case of Belgrade, Serbia

Line I: Tourism views Transition (general track)

Julius Brandt & Marius Mayer (Universität Greifswald): Who should adapt? The interdependencies between urban planning and city tourism in Germany

Natalie Stors (Trier University): The tourist-city in transition: Reconstructing local neighborhoods as new urban tourism spaces – An analysis of Airbnb-listings in Berlin

Andreas Kagermeier (Trier University, Germany), Lahoucine Amzil (Université Mohammed V Rabat, Morocco) &  Brahim Elfasskaoui (Université Moulay Ismaël Meknès, Morocco)
Transition of governance approaches in rural tourism in Southern Morocco

Line II: CIST-Workshop

Line I: Tourism views Transition (general track)

Annika Ehlers & Ole Uphaus (Ostfalia University of Applied Sciences, Salzgitter): Location-Based Services in tourism: An empirical analysis of usage behavior

Osvaldo Romero & Ines Carstensen (Universität Sancti Spíritus, Cuba / SRH Hochschule Berlin): Transformation and Tourism in Cuba

Sami Alhasanat (Al-Hussain Bin Talal University, Jordan) : A tourism community at times of critical transition in its social, cultural, political, and economic lives: The case of Petra, Jordan

Line II: Quality Circle Lectures

Opening Session (speaker of the AK-TF Prof. Hopfinger)

Panel discussion Tourism transforming Southeast-Europe to the better? Daniel Göler (University of Bamberg), Tine Lehmann, (HTW-Berlin), Hansjörg Brey (Südosteuropa Gesellschaft) & Anna Farmaki (Cyprus University of Technology)

The conference as a platform for informal exchanges

AKTF-Jahrestagung 2017 in Wergenstein

Center da Capricorns, Wergenstein (Graubünden/CH)
14. bis 16. Juni 2017

in Kooperation mit der Forschungsgruppe Tourismus und Nachhaltige Entwicklung der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) sowie dem Institut für Tourismus und Freizeit der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur

Thema: Nachhaltigkeit und Tourismus
– 25 Jahre nach Rio, und jetzt?

Die Nachhaltigkeitsidee wurde im Rahmen der Konferenz der Vereinten Nationen in Rio vor 25 Jahren weltweit lanciert. Nachhaltigkeit stand damals generell für eine langfristig ausgewogene Nutzung der Ressourcen, die sowohl ökologische, ökonomische als auch soziokulturelle Interessen angemessen berücksichtigt. Das Konzept der Nachhaltigkeit hatte und hat weiterhin den Anspruch, alle Wirtschafts- und Lebensbereiche zu erfassen. Daher wurde der Leitgedanke auch für den Tourismus formuliert. Überdies ist das Jahr 2017 von den Vereinten Nationen als International Year of Sustainable Tourism for Development ausgerufen worden. Das bietet eine gute Gelegenheit, Nachhaltigkeit und Tourismus weiter zu thematisieren, aber auch auf den Prüfstand zu stellen.

Seit der ersten Stunde existieren zur Weiterentwicklung dieser Idee auf unterschiedlichen Ebenen Bemühungen, die Nachhaltigkeit im Tourismus zu integrieren. Dies umfasst alle Dimensionen – von der internationalen Ebene mit breiten Zielen und Politikvorschlägen, bis zur regionalen Ebene mit regionalen Initiativen und zum verantwortungsbewussten Tourismus in Peripherien.

Verschiedene Akteure spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus. Der Staat an der Schnittstelle zwischen lokaler, nationaler und internationaler Politik sowie zwischen Wirtschaft und Gesellschaft hat dabei insofern eine schwierige Rolle, als er zwischen unterschiedlichen Interessen vermitteln muss. Zudem haben sich in der neoliberalen Politik mancher Länder die Rolle des Staates und die Zusammensetzung staatlicher Organisationen verändert. Die Vielzahl tourismuspolitischer Akteure auf verschiedenen Ebenen sorgt für eine komplexe institutionelle Landschaft von nationalen, regionalen und lokalen staatlichen Institutionen, halbstaatlichen Institutionen und Nichtregierungsorganisationen, öffentlich-privaten Partnerschaften und einflussreichen Einzelpersonen.

Diese neue Strukturierung hat eine reichhaltige Literatur zum gesellschaftlichen Wandel hin zur Nachhaltigkeit hervorgebracht, Stichworte sind nachhaltiger Konsum, green economy, soziales Unternehmertum, soziale Innovationen, neue Governance- und Wirtschaftsformen etc. Dabei wird Nachhaltigkeit je nach Blickwinkel unterschiedlich interpretiert, was zur Folge hat, dass Projekte je nach dieser Interpretation umgesetzt werden.

Wie geht es also weiter 25 Jahre nach Rio? Wie kann man Erreichtes sichern und weiterentwickeln, wo liegen die größten Baustellen und wie kann man Nachhaltigkeit von reinen Werbebotschaften abgrenzen? Als Querschnittsdisziplin ist die Geographie prädestiniert, diese Fragestellungen im Tourismus zu diskutieren. Doch auch andere Disziplinen sind eingeladen, sich an der Diskussion intensiv zu beteiligen.

Tagungsprogramm

Presseecho

AKTF-Jahrestagung 2016 in Zwiesel (NP Bayerischer Wald)

Haus zur Wildnis, Nationalpark Bayerischer Wald/Zwiesel, 25. bis 27. Mai 2016

Thema: Naturtourismus – Chancen und Herausforderungen

Naturtourismus als „eine Form des Reisens in naturnahe Gebiete, bei dem das Erleben von Natur im Mittelpunkt steht“ (Strasdas) stellt die Tourismusforschung vor besondere Herausforderungen: einerseits wird die große Bedeutung des Reisemotivs „Natur“ häufig hervorgehoben, andererseits ist der Naturtourismus von anderen, nicht-naturbezogenen Tourismusformen nicht immer eindeutig abzugrenzen. Selbst innerhalb des naturtouristischen Spektrums gibt es Debatten darüber, wie stark die Natur- oder ökologische Orientierung von Touristen sein muss oder ob auch die Natur als Kulisse für sportliche Aktivitäten zum Naturtourismus zu zählen ist.

Naturtourismus gilt gerade für viele Peripherräume als (letzte?) Chance für eine möglichst angepasste, auf wenig Infrastruktur basierende, endogen fußende, regionale Entwicklung. Zudem soll Naturtourismus die Akzeptanz für Schutzmaßnahmen und -gebiete erhöhen und zu deren indirekter Finanzierung beitragen. Sind diese hohen Erwartungen erfüllbar und wenn ja, unter welchen Voraussetzungen?

Diesen und vielen anderen Fragen hat sich die Jahrestagung 2016 (Tagungsprogramm) des Arbeitskreises Tourismusforschung in der Deutschen Gesellschaft für Geographie (DGfG) vom 25. bis 27. Mai 2016 im Nationalparkzentrum „Haus zur Wildnis“ (Ludwigsthal bei Zwiesel) des Nationalparks Bayerischer Wald gewidmet. Die Tagung wurde gemeinsam von den geographischen Instituten in Greifswald und Würzburg in Zusammenarbeit mit dem Nationalpark organisiert.

Hinweis: Schriftliche Fassungen eines Großteil der Vorträge sind publiziert im Tagungsband, der als Band 12 in den Studien zur Freizeit- und Tourismusforschung erschienen ist.

Vorträge

Keynote

Wolfgang Strasdas (Eberswalde): Wie nachhaltig ist Naturtourismus? Die Rolle von Zertifizierungen

Ulrike Pröbstl-Haider (Wien): Aufgaben und Bedeutung des Choice Experiments für die naturtouristische Forschung

Dominik Siegrist (Rapperswil): Fallstudien zum naturnahen Tourismus in den Alpen. Zur Anwendung der neuen Qualitätsstandards in der Praxis

Robert Steiger (Innsbruck): Klimawandel und Naturtourismus

Sitzungsthema 1: Monitoring in Großschutzgebieten

Manuel Woltering, Niklas Scheder (Würzburg): Entwicklung globaler Standards zum Monito-ring von Besuchern und der Wertschöpfung durch Tourismus in Schutzgebieten

Brigitte Allex, Hemma Preisel, Renate Eder, Maria Husslein, Arne Arnberger (Wien/Grafenau): Touristen im Nationalpark Bayerischer Wald: Die Rolle des Nationalparks für den Besuch, die Einstellung zum Schutzgebiet und ihr raumzeitliches Verhalten

Alexander Schuler, Hartmut Rein (Berlin/Eberswalde): Der Naturerlebnis-Monitor Deutschland – Ein Marktforschungsinstrument für den Naturtourismus

Sitzungsthema 2a: Naturtourismus und Regionalentwicklung in Peripherräumen

Natur-Kultur-Trekking bei den Kallawaya in den bolivianischen Anden: Regionale Wertschöpfung durch gemeindebasierten Ethno-Ökotourismus? (Perdita Pohle,  Erlangen)

Naturbanisierung: Ein Ansatz zur Untersuchung der Wechselbeziehungen zwischen Nationalparks und Tourismus im ländlichen Raum (Andrés Gerique und Nina Knode, Erlangen)

On the Location of Tourism: An Outlook from Europe’s Northern Periphery (Dieter K. Müller, Umeå/Schweden)

Sitzungsthema 2b: Naturtourismus als Katalysator für Erholung und Friedensbildung

Zur Veränderung der Konfliktwahrnehmung durch den Katalysator Natur und nicht-alltägliche Erfahrungen (Philipp Rodrian, Nikolas Fricke, Eichstätt)

Erholung in der Natur – neu gedacht (Udo Stange, Hennigsdorf)

Sitzungsthema 3a: Segmentierung von Naturtouristen und regionalökonomische Effekte

Operationalisierung und Anwendung der Product-based Typology for Nature-based Tourism – ein Werkstattbericht (Elias Butzmann, München)

Ökonomische Effekte der Walbeobachtung im Biosphärenreservat El Vizcaíno (Baja California/Mexiko) (Ludger Brenner, Bernadette Schauß, Claudia Stadler, Marius Mayer, Julius Arnegger, Hubert Job (Mexiko-City/München/Greifswald/Hamburg/Würzburg)

Birding-Events in deutschen Großschutzgebieten und ihr Beitrag zur Regionalökonomie (Yasmin Herget, Johannes Schamel, Niklas Scheder, Hubert Job, Würzburg)

Sitzungsthema 3b: Fallstudien aus Mitteleuropa und den Alpen

Umweltverträgliche ÖPNV-Angebote in Großschutzgebieten: Schlüsselfaktoren und Voraussetzungen (Andreas Kagermeier, Werner Gronau,  Trier/Stralsund)

Erlebnisgenese im naturorientierten Tourismus – Versuch einer modellhaften Darstellung (Tim Harms, Stralsund)

Bestimmungsfaktoren des Ausgabeverhaltens von Naturtouristen in den Alpen – das Fallbeispiel Simmental und Diemtigtal, Schweiz (Marius Mayer, Luisa Vogt, Greifswald/Soest)

Sitzungsthema 4: Natur-/Landschaftspräferenzen als Reisemotive

Wertschätzung für naturnahe Flusslandschaften an der Deutschen Mittelelbe (Andreas Horbat, Jürgen Meyerhoff, Alexandra Dehnhardt, Volkmar Hartje, Berlin)

Die Bedeutung von Natur im Alltag von Residenztouristen in Spanien (Stefan Kordel, Erlangen)

Therapeutische Landschaften – neue Argumente für Gesundheitstourismus und Naturschutz (Joachim Rathmann, Würzburg)

AKTF-Jahrestagung 2015 in Eichstätt-Ingolstadt

Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, 3. bis 5. Juni 2015

Thema: Auto, Brille, Fon und Drohne – Neues Reisen im 21. Jahrhundert?

Ziel der Tagung ist es, sich aus interdisziplinärer Perspektive mit neuen technischen Errungenschaften sowie insbesondere mit den damit verbundenen Innovationen der Informations- und Kommunikationstechnologien der letzten Jahre im Tourismus zu beschäftigen:
Einerseits ist  dort nach ihrer Funktion und Bedeutung sowie v.a. auch nach den Implikationen dieser technischen rsp. technologischen Neuerungen für die Zukunft zu fragen. Wie verändern  Googlebrille, selbstfahrende Autos, iPhone, Foto- und Video-Drohne das Reisen auf allen Maßstabsebenen? Welche Folgen ergeben sich daraus für die Reisenden, Destinationen und Unternehmen? Und ist es andererseits überhaupt noch angebracht, diese Fragen zu stellen? Können innovative Technologien überhaupt noch als gleichsam externe Einflussfaktoren betrachtet werden? Haben wir nicht vielmehr davon auszugehen, dass Mensch und Technik zu einer Handlungsträgerschaft ohne klare Zuschreibung der Rollen geworden sind? Was bedeutet dies alles für Tourismuswissenschaft und Praxis der Anwendung? Welche Implikationen ergeben sich daraus für einen der möglichen Schwerpunkte der Konferenz, der auf räumlichen Aspekten liegen soll? Sind wir in der raumbezogenen Tourismusforschung und in der Praxis der Anwendung auf dem Weg zu einer Neo-Geographie, die in ihrer Wirkung auf andere Disziplinen der Tourismusforschung kräftig ausstrahlt?

Der übergreifende Rahmen

Innovationen, und dort v.a. im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien, die durchaus als revolutionär bezeichnet werden können, haben im Verbund mit der fortschreitenden Globalisierung zu tiefgreifenden Veränderungen im Tourismus geführt. Wenige, aber wichtige Stationen sind es, die den Weg dorthin markieren.

Sieht man einmal vom Auftrag des US-Verteidigungsministeriums im Jahr 1969 ab, das ARPA-Netz als Vorläufer des heutigen internets zu entwickeln, überschlägt die Markteinführung des ersten tragbaren Computers (IBM 1975), des ersten kommerziellen Mobiltelefons (Motorola 1983), des ersten Rechners mit grafischer Benutzeroberfläche (Apple MacIntosh 1984) sowie des ersten Smartphone-Vorläufers (BellSouth und IBM 1994/95), landet man im Jahr 2004, das mit gleich mit mehreren bahnbrechenden Innovationen aufwartet: Tim O’Reilly lädt zur ersten Web 2.0-Konferenz; im gleichen Jahr gehen Google Maps, Facebook und flickr an den Start; wenig später folgt Youtube. Wenig später folgt das iPhone von Apple, das 2007 als weitere Basisinnovation den Markt erneut revolutioniert und das internet mit Folgen mobilisiert, die zur Gänze auch heute noch nicht abzusehen sind. Mit der Entwicklung der Smartphones wird eine Entwicklung in Gang gesetzt, der sich als Annäherung von Technik an den menschlichen Körper – wearable computing – beschreiben lässt. Beispiele hierfür sind Armbanduhren, die ständig den Puls messen, Brillen, deren Innenseiten als Bildschirm dienen oder Kleidungsstücke, in die elektronische Hilfsmittel zur Kommunikation eingearbeitet sind. Mensch und Technik verschmelzen immer stärker zu einer „reisenden“ Einheit.

Die digitale Entwicklung macht auch vor der Automobil-Industrie nicht halt. Kaum ein Tourist bewegt sich heute ohne Navigationssystem durch bekannte oder fremde Gefilde – in Zukunft werden Touristen wohl in selbstfahrende Autos autonom und unfallfrei in und durch Destinationen bewegt, was erfolgreiche Tests von Google Driverless Car eindrucksvoll zeigen. Auch deutsche Automobilunternehmen arbeiten mit Hochdruck an Konzepten und Techniken des pilotierten Fahrens.

Die gesamte touristische Wertschöpfungs- und Dienstleistungskette unterliegt vor diesem Hintergrund einem Prozess der scheinbar unaufhaltsam fortschreitenden Digitalisierung. Sie trägt im Verbund mit zunehmender digitaler Mobilität dazu bei, dass Grenzen in Raum und Zeit offenbar mühelos überwunden werden und als Konsequenz daraus das Phänomen des Reisens aus verändertem Blickwinkel betrachtet werden muss. Auch wenn gleichzeitig neue Grenzen entstehen, weil digitale Verfügbarkeit nicht für jeden und überall gegeben ist, bleibt unbestritten, dass der umfassende Prozess der Digitalisierung im Tourismus sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite sowie auf allen räumlichen Maßstabsebenen neue Chancen bietet, aber gleichzeitig auch mit enormen Herausforderungen verbunden ist.

Beides, Chancen und Herausforderungen gilt es, im Rahmen der Tagung genauer ins Blickfeld zu nehmen, denn nicht zuletzt geht es dabei um die übergreifende Frage, ob und inwieweit die enormen informations- und kommunikationstechnologischen Errungenschaften, kurzum die digitale Mediatisierung des Tourismus, zu einer grundlegend neuen ökonomischen, sozialen und kulturellen Praxis des Reisens geführt haben und in Zukunft noch weiter führen werden. Dabei bietet es sich am Standort der Veranstaltung an der Kath. Universität Eichstätt-Ingolstadt geradezu paradigmatisch an, der Frage nachzugehen, wie die digitale Mediatisierung des Tourismus zu Veränderungen des automobilen Reisens in Freizeit und Tourismus geführt hat. Interessant ist dabei auch, welche digitale Vision der automobile global player vor Ort auf diesem Feld verfolgt (Tagungsprogramm).

Hinweis: Hinweis: Schriftliche Fassungen eines Großteil der Vorträge sind publiziert im Tagungsband, der als Band 11 in den Studien zur Freizeit- und Tourismusforschung erschienen ist.

Themenschwerpunkte

Aufgrund der paradigmatischen Unterschiede der Denkweisen und der im Rahmen der Tagung gewünschten Vielfalt der Perspektiven, Meinungen und Ansichten wurden keine expliziten Fragestellungen vorgeschlagen, sondern Themenkomplexe in Form von Hashtags formuliert:

Auto: #autonomie  #navigation #mobilität #selbstfahrendeAutos #googlecar #besucherlenkung #internetimauto #carsharing #uber

Brille: #augmentedreality #googleglass #datenbrillen #oculusrift #mediatisierung #layer #lbs #wearables

Fon: #mobile #gps #apps #geocaching #handys #iphone #socialtravel

Drohne: #virtualreality #imaginäregeographien #virtuellesreisen #sensoren #video #live

Ort, Zeit sowie Veranstalter/Mitveranstalter

Die Tagung fand an der Kath. Universität Eichstätt Ingolstadt in der Zeit vom 3. bis 5. Juni 2015 statt. Die Organisation der Veranstaltung wurde vom Lehrstuhl für Kulturgeographie an der Kath. Universität Eichstätt-Ingolstadt in Zusammenarbeit mit Tourismuszukunft – Institut für eTourismus getragen.
Die Kath. Universität Eichstätt-Ingolstadt bietet sich als Tagungsstandort auch deshalb in besonderer Weise an, weil dort die digitale Mediatisierung des Reisens einen Kompetenz-Schwerpunkt sowohl in der theoretisch fundierten als auch der anwendungsbezogenen Forschung und Lehre sowie in der touristischen Beratungspraxis darstellt:

  • Die Kath. Universität Eichstätt-Ingolstadt gehört zu einer kleinen Gruppe von Universitätsstandorten im deutschsprachigen Raum, die über einen ausgeprägten interdisziplinären Schwerpunkt im Bereich der Tourismuswissenschaften verfügen.
  • Tourismuszukunft – Institut für eTourismus ist ein Beratungsunternehmen, das sich auf die Thematik der Neuen Medien im Tourismus spezialisiert hat.
  • Als weitere Kooperationspartner der Veranstaltung angefragt sind Audi AG sowie Bayern Innovativ.

AKTF-Jahrestagung 2014 in Salzgitter

Hochschule Ostfalia, 22. bis Samstag 24. Mai 2014

Thema: Tourismus und Innovation

In der Welt des Tourismus scheint es paradox zuzugehen. Auf der einen Seite erfinden Praktiker und Wissenschaftler ständig neue Spiel- und Lesarten des Tourismus. Destinationen erfinden sich neu. Reiseveranstalter bieten zu immer exotischeren Zielen themen- und zielgruppenspezifische Reisen an. Inszenierungen gelten als Zauberformeln. Uralte Formen erscheinen im strahlenden neuen Gewand.  Auf der anderen Seite stehen seit Jahrzehnten ungebrochen die Motive Entspannung und Erholung auf der Spitze der Beliebtheitsskala.

Viele aktuelle Megatrends wie Kreuzfahrten, Gesundheit, Entschleunigung, Wandern und Kulinarik sind Urgesteine des modernen Tourismus. Die Betonung der Erlebnisorientierung, die Debatte um Nachhaltigkeit, die Reproduzierbarkeit von Destinationen in künstlichen Welten und auch die Revolution auf dem Reisemarkt durch das Internet haben alle Ihren 20. Geburtstag bereits gefeiert. Die Themen sind also älter als die meisten Studierenden des Faches.

Was ist also neu im Tourismus?  Besteht die zukunftsbranche Tourimus aus vielen Ideenschmieden, oder schenken wir als Gastgeber gerne alten Wein in neuen Schläuchen aus? – Die Sitzung des Arbeitskreises Tourismusforschung, die im Rahmen der Fachtagung des Studiengangs Tourismusmanagement vom 22. bis zum 24. Mai an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften am Standort Salzgitter stattfinden wird, versuchte Antworten auf diese Frage zu finden.

Hinweis: Schriftliche Fassungen eines Großteil der Vorträge sind publiziert im Tagungsband, der als Band 10 in den Studien zur Freizeit- und Tourismusforschung erschienen ist.

Inhaltliche Ausrichtungen

Wissenschaftler und Praktiker stellten Beiträge zu folgenden Problemstellungen vor:

  • Welche Innovationen zeigen sich bei Unternehmen des Tourismus? Sind dies Neuerungen?
  • Was sind Innovationen? Wie funktioniert die Erneuerung des Tourismus?
  • Welche Rolle spielt der Reisende im Innovationsprozess?
  • Welche neuen Formen zu Reisen werden den Markt erobern?
  • Wie erfinden sich Destinationen neu?
  • Welche neuen Ansätze gibt es, damit Tourismus seine Wohlfahrtswirkung für die Menschen, die in den Zielgebieten leben, noch besser entfalten kann?
  • Welche neuen prägenden Verschneidungen und Verzahnungen mit anderen Feldern gibt es?
  • Last but not least: Welche neue Paradigmen gibt es in den Tourismuswissenschaften? Welche neuen Forschungsmethoden kommen zu Einsatz?

Programmflyer