AKTF-Jahrestagung 2023 in Saarbrücken

Übergänge im Tourismus – analysieren und gestalten

Hybride Jahrestagung des AK an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar) vom 14. bis 16. Juni 2023

Übergänge im Tourismus sind allgegenwärtig: Auf Reisen verlassen Menschen ihre gewöhnlichen Aufenthaltsorte, um sich vorübergehend an anderen Orten aufzuhalten. Auf der Suche nach Gegenalltag und Differenzerfahrung passieren sie räumliche, soziale, kulturelle und landschaftliche Grenzen und durchlaufen verschiedene Phasen der Customer Journey.

Die Betriebe entlang der touristischen Leistungskette stehen vor der Herausforderung, möglichst reibungslose Übergänge zwischen den ineinandergreifenden Prozessen der Servicekette zu garantieren. Produkte sowie Destinationen durchlaufen verschiedene Phasen des Produkt-Lebenszyklus und stehen spätestens an deren Übergängen vor der Frage, wie diese zu gestalten sind. Seitens der Nachfragenden führen Übergänge in den Lebensphasen zu Änderungen des Anspruchs- und Reiseverhaltens und erfordern entsprechende Reaktionen seitens der Anbietenden.

Die Digitale Transformation steht zudem für den Übergang von der analogen zur digitalen Welt mit sich ändernden Geschäftsmodellen und Prozessen. Zentrale Aufgaben hier sind die Gestaltung der technologischen Schnittstellen ebenso wie die Gestaltung des Übergangs von der Technik zum Menschen – und umgekehrt.

Aktuell sind der seitens der Arbeitgebenden beklagte Fachkräftemangel und selbstbewusste Forderungen nach Work-Life-Balance von Seiten der Nachwuchskräfte und Arbeitnehmenden deutliche Zeichen des Übergangs vom Anbieter- zum Nachfrager- (Arbeits-)Markt mit dementsprechenden Konsequenzen für beide Seiten.

Auf der Jahrestagung 2023 des AKTF werden im Rahmen eines attraktiven Tagungsprogramms die Möglichkeiten, Konzepte und Grenzen für die Analyse und Gestaltung der vielgestaltigen Übergänge im Tourismus aufgezeigt und diskutiert.

DoktorandInnenkolloquium 2022: Göttingen

Am 14./15. Juli 2022 hat sich eine 22-köpfige Gruppe von Doktorandinnen und Doktoranden mit einzelnen Postdocs sowie Professorinnen und Professoren in einem Tagungshotel in Göttingen zu einem intensiven Austausch über aktuelle Fragen der Tourismusforschung getroffen. Zwei weitere Teilnehmerinnen wurden kurzfristig per Videokonferenz zugeschaltet. Das diesjährige Kolloquium vom AK Tourismusforschung (AKTF) und der Deutschen Gesellschaft für Tourismuswissenschaft (DGT) wurde von Tim Freytag (Freiburg), Markus Pillmayer (München) und Tobias Reeh (Göttingen) geplant und vor Ort durchgeführt. Im Anschluss an Kurzbeiträge von drei Doktorandinnen und Doktoranden wurden vier weitere Promotionsvorhaben ausführlich vorgestellt und in einem regen Austausch diskutiert. Das vorab auf einen kleinen Kreis begrenzte Veranstaltungsformat mit Workshop-Charakter hat sich bereits seit einigen Jahren bewährt. Nachdem das Kolloquium in den beiden letzten Jahren aufgrund der Corona-Pandemie als Videokonferenz durchgeführt werden musste, hatten die Vortragenden nun wieder die Möglichkeit zu einem offenen, disziplinübergreifenden und kritisch-konstruktiven Austausch über laufende Arbeiten in physischer Ko-Präsenz.

Foto: Markus Pillmayer

Am Anfang des ersten Veranstaltungstags standen die Kurzbeiträge von Elena Eckert (Leuphana), Richard Krull (DSHS Köln) und Kim Rüschenberg (FH Südwestfalen). Daraufhin präsentierte Elisabeth Bartl (München) ihre Arbeiten über „Travel Behavior Patterns in a Spatiotemporal Context“. Anschließend moderierte Nora Winsky (Freiburg) eine Podiumsdiskussion über Erwartungen und Erfahrungen bei der Ausarbeitung und Betreuung von Promotionsvorhaben, an der Elisabeth Bartl (München), Elena Eckert (Leuphana), Hans Hopfinger (Eichstätt) und Julian Reif (FH Westküste) teilgenommen haben. Das Programm wurde durch einen von Tobias Reeh geführten Rundgang durch die Göttinger Innenstadt und ein gemeinsames Abendessen ergänzt.

Foto: Axel Dreyer

Zum Auftakt des zweiten Tages präsentierte Katharina Pöll (Innsbruck) ihr Dissertationsprojekt in einem Vortrag zum Thema „Demand Side Economics of Sustainable Summer Mountain Tourism“. Im nachfolgenden Beitrag stellte Dauaride Empere (TU Berlin) sein Promotionsvorhaben zur „Entwicklung einer Berufsbildungslösung für nachhaltigen Tourismus im Bundesstaat Bayelsa (Nigeria)“ vor. Im Vortrag von Mariana Eberhard (Hannover) ging es um ihre Forschungsarbeiten über das Thema „Rucksacktouristen auf der Salzwüste – Tourismusbedingte soziale und kulturelle Konflikte in Salar de Uyuni, Bolivien“.

Die Teilnahmemodalitäten für das nächste tourismuswissenschaftliche Kolloquium für Doktorandinnen und Doktoranden werden voraussichtlich Anfang 2023 von AKTF und DGT bekanntgegeben.

Tim Freytag, Markus Pillmayer und Tobias Reeh